BIERExkursionen / BIERReisen 

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Mit dem Fahrrad nach Hamburg 

Dieses Jahr habe ich mit meiner Frau mal etwas anders Urlaub gemacht, nämlich mit dem Fahrrad (Antrieb: pure Muskelkraft). Wir sind mit dem Zug und Fahrrad bis Sankt Peter-Ording gefahren und haben dort erst einmal eine Woche relaxed, bevor es dann von dort in drei Tagestouren nach Hamburg ging.

Wie der Zufall es so will, habe ich dann kurz vor Start noch einen netten Biersommelierkollegen kennengelernt. Marco Hurtig von der Pinnauer Brauerei bei Pinneberg. Wir haben uns auf anhieb gut verstanden und ergiebig ausgetauscht. Von ihm kam dann die Idee auf unserer ersten Tagestour einen Abstecher nach Meldorf zu machen. Aus der ursprünglichen Tagestour von 68km wurden somit 85km, die sich aber gelohnt haben. 

  • Hopfenkompass vor Westerheve - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Sankt Peter-Ording 1 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Sankt Peter-Ording 2 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Sankt Peter-Ording 3 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Sankt Peter-Ording 4 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Sankt Peter-Ording 5 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Unser Garten - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Bier & Kuchen im Garten - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Sankt Peter-Ording 6 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Sankt Peter-Ording 7 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Sankt Peter-Ording 8 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Sommeliers unter sich - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Die Bierauswahl - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Pinnauer Brauerei - Biersommelier Michael Steinbusch


Tag 1

Los ging es dann von Sankt Peter-Ording über Meldorf nach Friedrichskoog Spitze. Bis auf die letzten knapp 20km hatten wir Rückenwind und die Tour ging immer am Deich lang. Über das Eider Sperrwerk und an der Nordsee entlang. So manches Deichschaf hat sich mit uns unterhalten und auch die Deichball Mannschaft trafen wir zur Halbzeit an 😉.

Landeinwärts ging es dann nach Meldorf, wo im Landwirtschaftsmuseum das erste Mal die „Tage des norddeutschen Bieres“ stattfanden. Sehr schöne Veranstaltung, mit netten Menschen, einer fantastischen Location und gutem Bier. Natürlich waren auch ein paar bekanntere Brauereien wie Wacken, Lille oder Dithmarscher darunter.
Dann ging es gegen den Wind Richtung Friedrichskoog Spitze. Wir waren froh endlich angekommen zu sein und nach einem kleinen Abendessen ging es ab in die Koje.

 

  • Die Route Tag 1 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Es geht los - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Natur pur 1 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Natur pur 2 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Eidersperrwerk - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Norddeutsches Bier - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Meldorf 1 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Meldorf 2 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Meldorf 3 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Meldorf 4 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Meldorf 5 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Meldorf 6 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Meldorf 7 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Meldorf 8 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Baltic Brewery - Biersommelier Michael Steinbusch


Tag 2

Von Friedrichskoog Spitze nach Glücksstadt. Dies war die kürzeste Tagestour, aber auch die, die am wenigsten Spaß gemacht hat. Zum einen, weil uns die Beine von der ersten Tour weh taten und zum anderen, weil die Strecke fast immer an gut befahrenen Straßen vorbeiführte. Zudem kam der ständige Gegenwind hinzu. Früh morgens kamen wir dann in Marne an, hier waren noch die Bürgersteige hochgeklappt und der Besuch viel nur kurz aus. Also ein paar Fotos von der Dithmarscher Brauerei gemacht und weiter gings. Der Weg führte uns durch Brunsbüttel und Brokdorf, wo wir dann eben schnell die Brennstäbe im AKW gewechselt haben. 

Der Ort selbst ist ein schönes typisch norddeutsches Dorf, wo wir eine kleine Rast eingelegt haben und wirklich richtig guten Kuchen gegessen haben. Richtung Glücksstadt wurde die Strecke dann etwas schöner und wir waren, nach knapp 60km froh, dort angekommen zu sein. Glückstadt ist ein schönes kleines Städtchen mit einem gemütlichen Hafen, an dem gerade das Hafenfest stattfand. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Hier haben wir dann den Abend bei einem Bier und Live-Musik den Tag ausklingen lassen. 
  • Die Route Tag 2 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Natur pur 1 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Mühle - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Natur pur 2 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Marne - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Dithmarscher 1 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Dithmarscher 2 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Marne - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Fähre Nord- Ostseekanal - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Sperrwerk - Biersommelier Michael Steinbusch
  • AKW Brokdorf - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Kuchen & Bier - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Natur pur - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Glückstadt 1 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Glückstadt 2 - Biersommelier Michael Steinbusch


Tag 3

Die mit Abstand schönste Tagestour führt uns nahezu ständig durch die Natur von Glückstadt nach Hamburg Hafencity. Der Weg führt uns immer in der Nähe der Elbe oder den Elbauen vorbei und über die Sperrwerke Krückau und Pinnau. Bis wir dann langsam Richtung Hamburg kommen, genaugenommen HH-Wedel. In Wedel wird jedes Schiff bei der Einfahrt begrüßt und das ist wirklich ein Spektakel, was man mal gesehen haben sollte. Ab hier beginnt quasi schon eine Hamburg Sightseeingtour, die man ohne Fahrrad nicht erleben würde. So kommen wir durch viele Ortsteile mit ihren ganz eigenen Facetten. Über Wittenbergen, Nienstedten bis zum wunderschönen Blankenese, weiter nach St. Pauli, dem alten Fischmarkt und Speicherstadt mit Elbphilharmonie bis zum Hotel in HH-Hafencity.

Pünktlich zur Essenszeit erwartet uns ein richtig nordischer Regenschauer und wir werden mal so richtig schön nass. Zu alldem kommt noch, dass montags alle Brauereien in der Nähe Ruhetag haben und wir weichen auf den „Eier Carl“ aus. Was sich letztendlich als gute Wahl entpuppt. 
  • Die Route Tag 3 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Natur pur 1 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Der kleine Onkel - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Sperrwerk 1 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Sperrwerk 2 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Natur pur 2 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Elbe 1 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Elbe 2 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Elbe 3 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Blankenese - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Blankenese 2 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Strandbar 1 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Strandbar 2 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Alter Fischmarkt - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Alter Fischmarkt 1 - Biersommelier Michael Steinbusch


Die nächsten vier Tage haben wir Hamburg dann mit dem Fahrrad erkundet und viel entdecken dürfen. Nicht nur die Hamburger Brauereien waren interessant, nein auch die Stadt mit ihren ganzen Stadtteilen selbst ist eine Reise wert. Ein weiteres Highlight war dann für uns das St. Pauli Musical „Heiße Ecke“ im Tivoli am Spielbudenplatz.

  • Altes Land - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Überquell 1 - Biersommelier Michael Steinbusch-01
  • Überquell 2 - Biersommelier Michael Steinbusch-01
  • Überquell 3 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Überquell 4 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Überquell 5 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Überquell 6 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Überquell 7 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Überquell 8 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Überquell 9 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Überquell 10 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Brewdog 1 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Brewdog 2 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Elphilharmonie 1 - Biersommelier Michael Steinbusch
  • Elbphilharmonie 2 - Biersommelier Michael Steinbusch-01


Wir besuchten folgende Brauereien oder Taprooms. Die Bilder sprechen für sich.
• Überquell
• Wildwuchs
• Landgang
• Astra St. Pauli Brauerei
• BrewDog
• Galopper des Jahres
• Ratsherren (Altes Mädchen)

Am Ende war es eine durchweg schöne Reise und bestimmt nicht die letzte nach Hamburg. Auch per Fahrrad wird es weitere Reisen dieser Art geben. Mehr kann man auf einer Reise nicht erleben und sehen als auf diesem Weg und es ist nur jedem zu empfehlen. Die nächste Fahrradreise ist bereits in der Planung.

Ich war für zwei Wochen "Brauer" in der 'Brauerei im Füchschen'!

Brauereiluft schnuppern, dass wollte ich immer schon mal. Aber nicht nur für einen Tag, wo alles auf einen Besuch abgestimmt ist. Nein, mitten im Geschehen wollte ich sein, Alltag erleben, auch wenn es mal nicht rund läuft. So habe ich mir ganze zwei Wochen Zeit genommen, um dies alles erleben zu dürfen. In Düsseldorf bei der „Brauerei im Füchschen“ bekam ich die Möglichkeit meinem Wunsch nachzugehen. So wurde ich am ersten Tag vom 1. Braumeister, Rüdiger Adelmann und der 2. Braumeisterin, Lena Backes, empfangen und den Kollegen vorgestellt (neun weitere Brauer/in). Was mir sofort positiv aufgefallen ist, war die Offenheit der Kollegen mir gegenüber. Ich habe mich recht schnell wohl und willkommen gefühlt, ein tolles Brauerteam. So wurden mir die einzelnen Prozessschritte und die dazu benötigten Anlagen genau erklärt und es war mir möglich mit Hand anzulegen und anzupacken.


Aktuell werden in dem modernen Sudhaus täglich sechs Sude a 30hl gebraut, von Sonntagnacht bis Freitagmorgen. Der Brauprozess läuft nahezu vollautomatisch ab und nur wenige händische Schritte sind noch zu erledigen. Dazu gehören, Hopfen vorlegen, die Spezialmalzzugabe und Hefegabe, Whirlpool ausspülen, Stammwürze messen (Spindeln) und Schlauchen. Freitags wird tagsüber alles intensiv gereinigt und für die nächste Woche vorbereitet.


Gebraut wird traditionell das Füchschen Alt und seit 2017 als zweites Bier das Füchschen Pils. Das Pils wird nach Bedarf gebraut und die Sude werden grundsätzlich zum Ende der Woche gebraut. Um eine Kontamination der unterschiedlichen Hefestämme zu verhindern, gibt es zwei verschiedene Gärkeller, wobei beide Biere eine offene Gärung durchlaufen. Das Pils gärt im kleineren alten Gärkeller und das Alt in modernen Edelstahlbottichen. Kurz vor Erreichen der Endvergärung wird in einen Lagertank geschlaucht und der Tankdruck eingestellt, um die Kohlensäure zu binden. Es sollen 5g CO2/l erreicht werden. So erspart man sich die Zugabe von Speise für die Nachgärung und ein mögliches Infektionsrisiko.
Nach der Lagerung wird das Bier dann filtriert, in einen Drucktank gepumpt und letztendlich abgefüllt. In der Brauerei können mangels Platzproblemen nur Fässer abgefüllt werden. Für die Flaschenabfüllung muss auf einen externen Dienstleister zurückgegriffen werden. Die Fassabfüllung läuft dank „Armie“ dem Roboter ebenfalls nahezu vollautomatisch. Die leeren Fässer müssen nur eingestellt und die Vollen entnommen werden. Eine durchaus sinnvolle Investition, denn die Fässer sind schwer und ohne den Roboter wäre es ein harter Job.

Selbstverständlich gab es im Alltag auch mal die ein oder andere Störung, die behoben werden musste und bei der ich ebenfalls helfen durfte. So habe ich den wirklichen Braualltag mit all seinen Facetten kennenlernen dürfen.

Vielen Dank an das gesamte Füchschen Brau-Team, ihr seid authentisch und mit dem Herzen dabei. Es freut mich, dass ich zwei Wochen ein Teil davon sein durfte.
Die Bilder geben euch einen weiteren Einblick.

Folgt dem Link, wenn ihr mehr über die Brauerei im Füchschen erfahren wollt!

Zu Besuch in der Lahnsteiner Brauerei bei
Dr. Markus Fohr!

Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man sich in einer Brauerei befindet, in der kein Mensch arbeitet. Es ist dunkel, kalt und mucksmäuschenstill, ein klein wenig gespenstisch sogar. Es gleicht einem verlassenen Industriedenkmal, die Pandemie macht es möglich.

Seit 1667 wird in der Lahnsteiner Brauerei nun in der zehnten Generation Bier gebraut, eine ganz schön lange Zeit. Nicht viele Brauereien können auf eine so lange Brautradition zurückblicken. Was zudem Seltenheitswert hat, ist der Turm der alten Stadtmauer, der zur Brauerei gehört. Der Turm dient unter anderem als Seminarraum für bierige Events, wie Tastings oder Schulungen. Sicherlich kann er auch die ein oder andere Geschichte erzählen. Wie war das noch gleich mit den Zechprellern? 

www.biersommelier-hs.de - Michael Steinbusch Dr. Markus Fohr


Dr. Markus Fohr (Brauereibesitzer, Dipl. Ing. für Brauwesen und Getränketechnologie, Buchautor, Bierjournalist und Deutscher Meister der Biersommeliers 2018) führt mich durch die verwaisten Hallen. Durch die Pandemie steht das große Brauhaus schon seit Monaten still, denn auch hier fällt die Schließung der Gastronomie ins Gewicht. Das Bier steht in den Tanks und würde gerne getrunken werden. 

Markus erzählt mir, dass im Moment nur auf der kleinen 10hl Brauanlage die Bierspezialitäten gebraut werden. Eine separate Brauanlage, die für manches Kreative Bier und gerne auch für den ein oder anderen Lohnbrau bereitsteht. Die Bierspezialitäten, die hauptsächlich in Flaschen abgefüllt sind, werden auch über den Online-Shop gut abverkauft. Das Angebot der Brauerei ist groß. So kommt man auf ungefähr 50 klassische Biere, Craftbiere und bierige Delikatessen. Ein Ausflug in den Online-Shop lohnt sich.

Markus ist bekannt in der Bierszene und so kommen viele interessante Gemeinschaftssude hinzu und vor allem ein überaus gutes Gruitbier. Gruitbier ist ein Bier wie es vor der Verwendung von Hopfen eingebraut wurde. Die Gruit ist eine Mischung aus Kräutern und Gewächsen, die jeder Brauer für sich selbst zusammenstellte und meist geheim hielt. In alten Zeiten kam es nicht selten vor, dass ein Bier Halluzinationen auslöste, oder gar zum Tode führte, wenn zum Beispiel die Tollkirsche im Sud landete.

In der Lahnsteiner Brauerei verbinden sich historisches und neuzeitliches Wissen. Daraus entstehen viele Biergeschichten, Berichte und so manche bierige Idee, oder gar kreativer Sud. Auch Bücher wurden geschrieben, ob dies im Turm geschah, verrät der Autor nicht. Die Bücher "Besser leben mit Bier" und "Noch besser leben mit Bier" dienen als Begleitbücher des Zertifikats­lehrgangs Bierbotschafter IHK und "Die neue Bierkultur 4.0" als Begleitbuch der Ausbildung zum Biersommelier.

Obwohl die aktuelle Situation keine wirkliche Perspektive bietet, bleibt man positiv und arbeitet bereits an neuen Ideen. Natürlich zum Thema Bier. 

Folgt dem Link, wenn ihr mehr über die Biere der Lahnsteiner-Brauerei erfahren wollt! 

Bamberg - Die wahre Hauptstadt des Bieres!?

Bamberg ist eine Stadt wie man sie heute noch selten findet. Hier erfährt man noch traditionelle und doch moderne Lebensqualität. Bamberg an der Regnitz hat für jeden Menschen etwas im Angebot. Ganz gleich ob es die gut erhaltene mittelalterliche Stadt ist, das kulinarische oder kulturelle Angebot, oder eben das weltbekannte Bier. Dabei ist das Rauchbier hervorzuheben. 

Ein Bierstil der über Jahrhunderten hier aufrechterhalten wurde und Markenzeichen der Stadt ist. Die Brauereien Schlenkerla und Spezial produzieren zudem das benötigte Malz bis heute selbst. Dies alleine ist schon bemerkenswert genug, denn üblicherweise wird Malz von den Brauereien eingekauft. Aber nicht nur Rauchbier findet man in Bamberg. Das Angebot an Bierstilen ist groß, von Lager bis Pils, oder ein Ungespundetes etc. für jeden Geschmack ist etwas dabei. Wer es etwas „moderner“ mag, ich meine Craftbeer, der wird dies im Kronprinz finden.

Seit 2019 gibt es in der Stadt zwölf Brauereien, die Versuchsbrauerei der Mälzerei Weyermann zähle ich dazu. Für eine Stadt mit ca. 78.000 Einwohnern eine sehr hohe Brauereidichte und da sind die Brauereien im Bamberg Umland noch nicht mit eingerechnet. In Aachen leben im Vergleich ca. 257.000 Menschen und es gibt lediglich eine Brauerei in der Stadt.

www.biersommelier-hs.de - Michael Steinbusch


Bei Weyermann findet man allerdings keinen Ausschank dafür bekommt man im Fanshop die Biere zu kaufen. Hier kann man teilhaben an den Bieren, die aus den bekannten Spezialmalzen gebraut werden.

Neu ist auch, dass sich das Sternla nun Brauhaus nennen darf. Im Sternla, der ältesten Gastwirtschaft Bambergs wird seit August 2019 in einem sieben Hektoliter Sudhaus das eigene Bier gebraut. Hier steht das modernste Sudhaus der Stadt, vielleicht auch ganz Deutschlands. Gebraut wird aktuell nur für den eigenen Ausschank und es wird direkt aus den Lagertanks ins Glas gezapft.

Hier fand dann auch der Jahresauftakt der Haus- und Hobbybrauer, Bierbotschafter (IHK) und Biersommeliers statt. Organisiert durch Hans Wächtler von der BIERBegeisterung in Bamberg. Natürlich wurde auch hier tatkräftig verkostet 😉. Es gab insgesamt zehn Bockbiere, sechs Bockbiere vom Fass und vier aus der Flasche. Davon waren zwei Biere überlagert um diese mit den „frischen“ Bieren gegen zu kosten. Es ist schon interessant wie sich ein Bier, richtig gelagert, geschmacklich verändert und das nicht zum negativen.

Bierenthusiasten kann man eine Reise nach Bamberg nur empfehlen. Das Umland darf natürlich nicht vergessen werden, auch hier gibt es noch weitere Brauereien und Brauhäuser zu entdecken.  

Unter folgendem Link gibt es mehr zur Biergeschichte Bambergs. Die Auflistung der Brauereien ist allerdings nicht auf dem aktuellen Stand. http://www.bierstadt.de/

Altbiertour in der Düsseldorfer Altstadt

www.biersommelier-hs.de - Michael Steinbusch
Düsseldorfs Altstadt lässt sich bequem zu Fuß erkunden und mit einer Einkehr in die wichtigsten Altbierbrauereien verbinden. Die Altstadt ist sehr kompakt und in ca. 12 Minuten hat man alle Brauhäuser der Altstadt erreicht. Die Altbiere der Altstadt wären das Uerige, Kürzer, Füchschen, Schlüssel und Schumacher. Alle Biere unterscheiden sich voneinander und es ist spannend wie unterschiedlichen ein Bierstil schmecken kann. In allen Brauhäusern gibt es deftige Gerichte aus der Brauhausküche.

Das Kürzer in der Kurze Straße ist die jüngste Brauerei der Altstadt. Gegründet wurde sie 2010 und richtet sich eher an das junge Publikum. Man braut traditionell direkt vor Ort und verbindet Tradition und Moderne. Leider war das Kürzer bei meinem Besuch geschlossen und ich konnte es nicht probieren.

Das Füchschen trägt seinen Namen schon seit 1640, jedoch wird erst seit dem Jahr 1848 unter dem Namen Füchschen das Bier gebraut. Im Füchschen werden noch ein Weizenbier „Silberfüchschen“ und seit 2017 das Füchschen Pils gebraut. Ab November gibt es dann das saisonale Weihnachtsbier, welches einen höheren Alkoholgehalt hat. Das Füchschen Alt ist mit Abstand das süßeste Altbier von den hier genannten.

Das Uerige mit dem Gasthof „Zum Uerigen“ findet man an der Berger Straße, Ecke Rheinstraße. Der Name wird auf Wilhelm Cürten zurückgeführt, der 1862 die Hausbrauerei übernahm. Da dieser ständig schlechte Laune hatte, nannten ihn die Stammgäste im besten Düsseldorfer Platt „uerig“, für „schlecht gelaunt“. Ein traditionsreicher Gasthof mit unterschiedlich gestalteten Räumen lädt zum Verweilen ein. Das Uerige Altbier ist das Lieblingsalt der „Toten Hosen“, weshalb auch hier der Geburtsort des Bieres „Hosen Hell“ ist. Dieses wird allerdings nicht hier vor Ort gebraut. In Düsseldorf werden das Alt, die Sticke und Doppelsticke, sowie ein Weizenbier gebraut. Die Stikke ist ein Bier ähnlich einem Bockbier und die Doppelsticke ähnelt einem Doppelbock, es wurde stärker eingebraut und somit enthält es einen höheren Alkoholgehalt. Die Bezeichnung Sticke ist auf den Begriff „Stickum“ (heimlich) zurück zu führen. Es gab halt Zeiten in denen heimlich gebraut werden musste. Auch im Uerigen kommt das Alt traditionell aus dem Hozfass. Uerige dat leckere Dröppke, so stehts geschrieben. Das Uerige ist das herbste Altbier in der Altstadt und es soll erst nach dem zweiten, oder dritten Glas so richtig schmecken. Dem ist nicht so, mir schmeckt auch bereits das erste Glas.

Das Schumacher Alt ist das älteste Alt der Stadt. Die Brauerei wurde im Jahr 1838 gegründet. Sie ist aber auch die einzige Altbierbrauerei, welche nicht direkt in der Altstadt braut, sondern in der Oststraße ca. einen Kilometer entfernt. Auf der Bolkerstraße findet man den Brauereiausschank „Im goldenen Kessel“. Hier gibt es zwei verschiedene Altbiere ganzjährig im Ausschank. Traditionell direkt aus dem Holzfass kommt das Schumacher Alt und seit 2013 das Jubiläumsbier 1838er. Dies wurde zum 175-jährigen bestehen der Brauerei mit den Aromahopfensorten Cascade und Galaxy zusätzlich kalt gehopft. Diese beiden Hopfensorte verleihen dem Bier dezente Zitrus- und Beerennoten, sehr empfehlenswert. In den Monaten März, September und November gibt es zudem noch das Latzenbier ein stärker eingebrautes Bier, ähnlich der Düsseldorfer Sticke.


Zum Abschluß geht es zur Brauerei „Zum Schlüssel“ auf der Bolkerstraße. Im Haus wird seit 1850 Bier gebraut, damals noch unter dem Namen „Zum roten Ochsen“. Die Brauerei befindet sich immer noch in Familienbesitz der Familie Gatzweiler. Die Familie Gatzweiler war auch verantwortlich für das Gatz, das Gatzweiler Alt, die Marke wurde allerdings in den 1990er Jahren verkauft. Heute wird nur noch das hauseigene, zweifach prämierte Altbier ausgeschenkt. In den Jahren 2012 und 2014 gewann das Schlüssel Alt den goldenen „European Beer Star Award“ als bestes Altbier international. Das Schlüssel Alt unterscheidet sich von den anderen Altbieren durch seinen nussigen Charakter.

Im Schlüssel-Shop, gleich neben gibt es zudem ein 2017er und 2019er Craftbier mit dem Namen Hopfen Symphonie in der Flasche.
Wer mag kann hier an einem Comedy Brauseminar teilnehmen, geführt von Lars Hohlfeld und mit Zertifikat. Danach dürfen sich die Teilnehmer offiziell als „Feuchtfröhliche Hopfen-Koryphäe“ ansprechen lassen. Hier gibt es auch weitere Veranstaltungen rund ums Bier, z.B. den Bier Bachelor. Termine findet man auf der Webseite der Brauerei. 

Ich könnte noch vieles mehr schreiben, dass würde aber den Rahmen sprengen. Wer mehr wissen möchte kann gerne mit mir eine geführte Tour durch die Altstadt machen.

Besuch und Bierverkostung in der Heinenhof-Mikrobrauerei

Als mich mein Bierbotschafter-Kollege Cristoph Bardenheuer fragte, ob ich mit ihm ein Verkostungsseminar machen wolle, war die Entscheidung schnell gefallen. Am 14. September 2019 trafen wir uns in der Heinenhof-Mikrobrauerei in Pulheim-Orr. Acht ausgewählte Biere stellten wir einer Gruppe interessierter Biertrinkerinnen und Biertrinkern vor. Eine bunte Palette an Bierstilen und Brauereien aus verschiedenen Ländern waren vertreten. Darunter waren auch drei Biere der Heinenhof-Brauerei.

Die Biere im Einzelnen waren:

  • Heinenhofer, Landkölner Wiess, Heinenhof-Brauerei (D)
  • Süffige Sünde, Kölsche Knupp, Heinenhof-Brauerei (D)
  • Abt Adam II, Tripel, Heinenhof-Brauerei (D)
  • Brooklyn East IPA, IPA, Brooklyn Brewery (USA)
  • Fullers ESB, Extra Special Bitter, Fullers Brewery (GB)
  • Nitro Fruity Flagship, IPA with Coconut and Mango, Steamworks Brewery (CDN)
  • Bird Of Prey, IPA, Uiltje Brewing Company (NL)
  • SGT. Nightvision, Imperial Stout, Uiltje Brewing Company (NL)

Alle Biere der genannten Brauereien konnten die Gäste überzeugen und brachten so manchen „Aha“ Effekt mit sich. Sichtlich überrascht war mancher Gast von den unterschiedlichsten Aromen, die ein Bier hervorbringen kann. Das Interesse an Bier und auch privat unbekanntes zu probieren, wurde bei den meisten Gästen weiter geweckt. Das freute uns als Bierbotschafter am meisten, denn das ist schließlich eins unserer Ziele. In der Snackpause führte Christoph die Gäste durch die Brauerei und erklärte kurz den Brauprozess.

Zur Heinenhof-Brauerei

Auf einem Gutshof mitten in der Natur liegt die Heinenhof-Mikrobrauerei. Hier wird Landwirtschaft betrieben und im eigenen Hofladen vieles zum Verkauf angeboten. Nebenan befindet sich die Mikrobrauerei mit seinem Drei-Geräte-Sudhaus. Im Raum stehen drei 500 Liter große Edelstahltöpfe mit Rührwerk, Whirlpool und Plattenkühler. Die Mikrobrauerei und deren Biere verpflichten sich der alten Tradition von Hofbrauereien landwirtschaftlicher Anwesen. Ähnlich wie in Belgien und Nordfrankreich. Dies als Hintergrund, die Regionalität und die biergeschichtlichen Einflüsse von Köln, bilden die Grundlage für die traditionellen Biere. 

Darüber hinaus besteht zudem eine enge Zusammenarbeit mit der Hofbrauerei im Kölner Land und dem Verein “Kölner Bierhistoriker e. V.”. Eine Ideenschmiede für historische und auch neue Kreativbiere, hinter denen sich auch gerne Geschichtliches verbirgt. Neben den eigenen Bieren werden auch drei Abteibiere für die Benediktinerabtei Brauweiler gebraut. Gebraut werden die Biere von Michael Roeßgen, Biersommelier, und Christoph Bardenheuer, Bierbotschafter (IHK).

Ein Besuch der Brauerei und die Verkostung der Biere lohnt sich auf alle Fälle.

Weitere Informationen unter https://www.heinenhof.de/mikrobrauerei/ 

Biersommelier - Michael Steinbusch 2
Biersommelier - Michael Steinbusch 2
Biersommelier - Michael Steinbusch 2
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Biersommelier - Michael Steinbusch 2
Biersommelier - Michael Steinbusch 2
Biersommelier - Michael Steinbusch 2
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Zu Besuch auf dem Hopfenhof der Familie Dick in Holsthum

Mit einigen Kollegen und Kolleginnen des Hobbybrauer-Stammtisches-Aachen geht es an einem warmen, sonnigen Samstag in die Eifel, nach Holsthum. Hier befindet sich das Hopfenanbaugebiet „Bitburger Siegelhopfen“. Wer vermutet, dass der Bitburger Siegelhopfen eine Hopfensorte oder ein Marketing-Ding sei, liegt falsch. Es ist tatsächlich das Anbaugebiet gemeint ähnlich dem Anbaugebiet Hallertau. 

Nachdem wir von Andreas Dick herzlich willkommen geheißen werden, gibt es selbstverständlich ein frisch gezapftes Bier zur Einstimmung. Während wir ins Gespräch kommen trudeln immer mehr Männer in der Hopfendekorierten Halle ein. Wie uns direkt erklärt wird, handelt es sich um den Brauerei Chor der Bitburger-Brauerei. Nachdem der Chor mit Bier versorgt ist, stimmt dieser spontan ein Loblied auf das Bier an “…Hopfen und Malz Gott erhalt`s…“. Wie schön dies in dieser Atmosphäre wirkt und man die Tradition des Bierbrauens spüren kann.

Während Andreas Dick über Hof und Leute berichtet wird er mehrmals durch sein Telefon unterbrochen. Es ist die Bitburger-Versuchsbrauerei die Fragen hat. Schnell wird klar wie eng hier die Zusammenarbeit ist. Zwei Familienunternehmen die Hand in Hand arbeiten, von Großkonzern keine Spur.

Auf dem Hopfenhof Dick werden die Hopfensorten Tradition, Perle, Magnum (Bild) und Cascade angebaut und zu 100% an die Bitburger Brauerei verkauft. Gegenüber manch anderer Brauerei kauft die Bitburger-Brauerei die Hopfendolden ein und lässt sie später erst in Pellets verarbeiten. Man legt als Brauerei Wert darauf die Dolden gesehen zu haben. Im gebrauten Bitburger Bier sind zwischen 11 und 22% Hopfen des Hopfenhofes Dick. Der restliche Hopfen wird aus anderen Gebieten hinzugekauft.

Als gelernter Brauer und Mälzer lernte Andreas Dick auf dem zweiten Bildungsweg den Beruf des Landwirtes. Zudem ist er ausgebildeter Biersommelier. In zweiter Generation führt er nun den von seinem Vater gegründeten Hof. Die zu bewirtende Fläche beläuft sich auf 22 Hektar.

Nach der alten Redensart "Hopfen will jeden Tag seinen Herrn sehen.", hält es auch Andreas Dick in der modernen Zeit. Jeden Tag geht er in die Hopfenfelder und „spricht“ zu den Pflanzen. Das sich durch den Klimawandel einiges ändern werden wird ist klar. Deswegen arbeite er jetzt bereits an ersten Ideen wie eventuelle Problem gelöst werden können. Man setzt bewusst auf handwerkliche, Pflanzenschonende Vorgehen und akzeptiert Kräuter und Gräser in den Feldern. Diese liefern Schatten in Bodennähe und in den Morgenstunden Tau (durch Temperaturunterschiede kondensiertes Wasser). Sie halten den Boden locker und die Regenwürmer fühlen sich ebenso wohl (Bild). Auf Herbizide wird bewusst verzichtet. Dies bringt zwar mehr Arbeit mit sich, steigert aber die Qualität, erzählt uns Andreas Dick. Die Hopfenreife befindet sich nun knappe zwei Tage vor der Ernte. Wenn die Dolden anfangen sich zu öffnen wird die Zeit knapp für die Ernte. Trotz der großen Trockenheit blickt Andreas Dick einer guten Ernte entgegen. Sowohl vom Ertrag und der Hopfenqualität wird es wohl ein gutes Erntejahr werden, meint Andreas Dick. Der Stress habe den Pflanzen gut getan, so Andreas Dick, dadurch bildet die Frucht mehr Charakter aus, erklärt er uns weiter.

Zurück auf dem Hof wird uns die Verarbeitung des Hopfens, Trennung von Frucht und Blättern, erklärt. Im Hof selbst werden derweil Hopfenkränze gefertigt.
Zum geselligen Ausklang des Besuches wird uns Hopfenlikör aus eigener Herstellung serviert. Im weiteren Gespräch wird dann klar, dass Andreas Dick auf seinem Hof auch selbst als Hobby Bier braut und wir dürfen sein Pale Ale kosten. Dem Jungbier hat er nach der Hauptgährung Blutorange zugegeben. Der leicht bittere Geschmack der Blutorange ergänzt sich wunderbar mit der Hopfenbittere.
Als wir uns dann verabschieden, steht der Leiter der Abfüllung aus der Bitburger-Brauerei am Zapfhahn und ein Braumeister der Bitburger-Brauerei an der Theke. Hier kann man wieder erkennen wie nah die beiden Unternehmen sich doch stehen. Auch wenn das Bitburger Bier zu den „Fernseh-Bieren“ gehört wird hier Handwerk und Tradition gepflegt. Ich finde es schön und es fühlt sich gut an dies in der heutigen, schnelllebigen Zeit noch erleben zu dürfen. Über Biergeschmack darf man gerne streiten, ebenso über Groß- und Kleinbrauereien. Mir ist heute klar geworden, dass man sich als „Großbrauerei“ auch „Kleines“ erhalten kann. Werte pflegen ist heute wichtiger denn je, dies gilt auch für all die anderen Branchen.
Darauf ein leckeres Bier und Prost! 

Hof Dick - Holsthum / Südeifel

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